Lernen und Lehren an der Paul-Weyers-Schule
Unsere Schule arbeitet an beiden Standorten mit verschiedenen organisatorischen und auch pädagogischen Ansätzen, da beide Standorte vor der Bildung des Schulverbundes als eigenständige Grundschule unterschiedliche Konzepte zur Unterrichtsentwicklung im Schulprogramm festgelegt und im Schulalltag fest verankert hatten.
Seit 2016 arbeiten beide Kollegien konzeptionell eng zusammen und haben viele Absprachen und Vereinbarungen zur inhaltlichen Arbeit, zu Regeln und Ritualen, gemeinsamen Lehrwerken und Projekten, zu einer gemeinsamen Grundhaltung und einem gemeinsamen pädagogischen Leitbild vereinbart. Die Unterrichtsform- bzw. Organisation ist jedoch an den Standorten verschieden. In Dülken lernen die Kinder in jahrgangsbezogenen, in Boisheim in jahrgangsübergreifenden Klassen.
Unsere Schule arbeitet nach beiden pädagogischen Ansätzen und einem breiten Angebot schulischen Lebens und Lernens mit dem Ziel, die individuelle Entwicklung
eines jeden Kindes zu einer lernorientierten und sozialen Verantwortung zu festigen. Die individuelle Kompetenzentwicklung unserer Kinder steht im
Zentrum der Planung und Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse. Das Lehren und Lernen wird in beiden Unterrichtsformen schülerorientiert und heterogenitätssensibel gestaltet (vgl. Referenzrahmen
NRW).
Jahrgangsbezogener Unterricht in Dülken
Am Hauptstandort sind wir in allen Jahrgangsstufen dreizügig und unterrichten in jahrgangsbezogenen Lerngruppen. Die Jahrgänge werden nicht gemischt und das Lernen erfolgt in jahrgangshomogenen Klassen.
Jahrgangsbezogener Unterricht richtet sich zunächst immer an die gesamte Klasse und findet im Klassenverband des Jahrgangs statt. Durch die Konzentration auf die Inhalte nur einer Klassenstufe bekommen die Lernphasen im Gemeinsamen Lernen ein stärkeres Gewicht. Auch in jahrgangshomogenen Klassen, die in einem Jahrgang gemeinsam unterrichtet werden, zeigt sich eine große Heterogenität, die bei der Planung und Umsetzung des Unterrichts berücksichtigt werden muss. Vielfältige Differenzierungsformen kommen auch im jahrgangsbezogenen Unterricht zur Anwendung. Die Klassen bleiben vom 1. bis zum 4. Schuljahr in der Regel zusammen, nach der Schuleingangsphase findet beim Wechsel in die Jahrgangsstufe 3 auch ein Klassenlehrerwechsel statt.
Bei einer kürzeren oder längeren Verweildauer in der Schuleingangsphase findet immer ein Wechsel in eine andere Lerngruppe und damit auch zu einem anderen Klassenlehrer statt. Ein Verbleib im Klassenverband ist nicht möglich.
Jahrgangsübergreifender Unterricht in Boisheim
Am Teilstandort Boisheim gibt es vier jahrgangsübergreifende Lerngruppen. Es werden jeweils zwei Jahrgänge zusammengefasst. Kinder des 1. und des 2. Schuljahres lernen in einem gemeinsamen Klassenverband, ebenso wie die Kinder der Stufen 3 und 4 in einer Klasse zusammenarbeiten.
Die Schulneulinge treffen auf eine vorbereitete Lernumgebung und werden in eine bestehende Lerngruppe integriert und lernen so viele Regeln und Rituale des Schulalltags und Unterrichtsmethoden dadurch, dass sie ihnen von dem älteren Jahrgang vorgelebt werden. Im darauffolgenden Schuljahr sind sie es, an denen sich die neuen Erstklässler orientieren.
Am Ende der Schuleingangsphase wechseln die Kinder in die Klasse 3 / 4 und treffen auf eine neue Lehrerin, aber sie lernen dann wieder in der Lerngruppe, die sie schon aus ihrem 1. Schulbesuchsjahr kennen. So ist jedes Kind in einmal der Rolle des „Kleinen“ und des „Großen“.
Der jahrgangsübergreifende Unterricht bietet für die Schülerinnen und Schüler eine entspannte Möglichkeit der Verweildauer. Besonders leistungsstarke Kinder können mit dem älteren Jahrgang aus der Lerngruppe mitlernen und erreichen schon nach einem Jahr die Jahrgangsstufe 3, leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler festigen in einem weiteren Jahr die Lerninhalte der Schuleingangsphase in ihrer vertrauten Lerngruppe.
Zusätzlich zum jahrgangsübergreifenden Arbeiten werden stundenweise jahrgangsbezogene Kurse gebildet, in denen Kinder des gleichen Jahrgangs an bestimmten jahrgangsspezifischen Themen und Inhalten arbeiten wie zum Beispiel das Radfahrtraining in Klasse 4 oder auch spezielle Themen des Deutsch- und Mathematikunterrichts.
Jahrgangsübergreifender und jahrgangsbezogener Unterricht an einer Schule
Unser pädagogisches Grundverständnis und Konzept als Haus des Lernens, in dem jedes Kind nach seinen Fähigkeiten und Talenten sich entwickeln und lernen kann, lässt sich in beiden Organisationsformen umsetzen. Die Förderung der kognitiven, sozialen und personalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, durchgängige Sprachbildung in allen Lerninhalten, Übernahme von Verantwortung für sich und für andere und selbständiges und eigenverantwortliches Lernen und Handeln sind wichtige Bausteine unserer pädagogischen Arbeit.
Ziel ist es die bestmögliche Vermittlung von Fähigkeiten, Kenntnissen und Fertigkeiten aller Kinder auch derer, die einen erhöhten Förderbedarf in verschiedenen Bereichen aufweisen, sicherzustellen.
Kooperation in den Jahrgangsstufenteams
Die KollegInnen, die in den Jahrgangsstufen sowohl in den jahrgangsbezogenen als auch in den jahrgangsübergreifenden Lerngruppen als KlassenlehrerInnen eingesetzt sind, arbeiten im Team eng zusammen. Sie sprechen Themen und Unterrichtsreihen ab, planen gemeinsam Klassenarbeiten, Hausaufgaben- und Arbeitspläne und unterstützen sich gegenseitig im Bewerten der Leistungen, indem sie gleiche Maßstäbe anlegen und sich bei Unklarheiten austauschen. Somit sind die Lehrpersonen einerseits über den Unterricht als auch über die einzelnen Schülerinnen und Schüler ständig im Gespräch. Gleichzeitig organisieren sie gemeinsam Ausflüge und planen Klassenfahrten, die sie in der Regel auch zusammen durchführen. Für Kinder mit besonderen Förderbedarfen arbeiten die KlassenlehrerInnen auch stets eng im multiprofessionellen Team mit den SonderpädagogInnen, den ErzieherInnen und den SozialpädagogInnen zusammen.